Montag, 25. Juni 2012

the day of days.

Ich habe es überstanden. Irgendwie. Haha, nein, also sooo schlimm wie gedacht war es im Endeffekt gar nicht. Ich habe das Gefühl, alles schon zehn Mal erzählt zu haben, aber für die, die noch nich alles oder vielleicht gar nichts kennen, die gesamte Story.

Nach einer schlaflosen Nacht klingelte Punkt 04.00 Uhr der Wecker. Ich kam eigentlich mühelos aus dem Bett. Warum auch nicht? Sollte ja ein großer Tag für mich werden! 05.22 Uhr ging es dann stramm Richtung Straßenbahn und am HBF Richtung Bremerhaven. 07.00 Uhr hatte ich meinen Termin. Da wir etwas früh dran waren, schossen wir noch ein letztes bedeppertes Foto mit meinen "süßen" Segelohren. Die ich ja, wie ich zugeben muss, bestimmt etwas vermissen werde.


Ich bekam dann erstmal ein kleines Zimmer, in dem ich mich bei Bedarf total bekloppt machen und mein heißes OP-Hemdchen anziehen durfte. Gut, dass Christopher bei mir war. Weiß nicht, wie ich ohne ihn klar gekommen wäre. Und wer hätte dann bitte auch Foto Numero Zwei machen können?


Ja, irgendwie musste ich mich ja von den tausend Toden, die ich starb, ablenken? :D Kurz vor acht wurde ich dann von einer Schwester abgeholt und durch das halbe Krankenhaus kutschiert. Und an jeder Ecke übernahm irgendwie ein anderer Pfleger bzw. eine andere Schwester. Wurde dann auf die OP-Liege verfrachtet und bekomm eine mollig aufgewärmte Decke, das hat gefetzt! Im OP selbst haben die sich noch eeeeewig vorbereit! Bestimmt eine halbe Stunde! Und fast gar nicht mit mir geredet! Ich dachte immer "Bitte quatscht mich zu sonst raste ich hier aus!". Aber dann wurde doch noch der ein oder andere aufmunternde Spruch gebracht "Dr. Sowieso macht das wirklich sehr gut, sie brauchen sich keine Sorgen machen!" etc. Aber ich muss wirklich sagen, es waren allemann ausnahmslos unendlich nett zu mir. Kann man echt nichts sagen. Nach besagter halben Stunde trudelte dann mein Arzt ein, der mir dann erstmal an vier verschiedenen Stellen eine Spritze in mein rechtes Ohr jagte. Der Schmerz wurde am Ende so schlimm, dass ich meine Tränen nicht länger unterdrücken konnte. Man, war mir das vielleicht unangenehm. ABER ich hatte auch mein Ziel erreicht: "Möchten Sie vielleicht etwas zur Beruhigung haben?" Ja, gottverdammt :D 
Die OP sollte zwei Stundend dauern, hat aber im Endeffekt nur eine gebraucht. Und es ging so ratzfatz. Vor allem nach dem ich mein nettes Mittelchen bekommen hatte haha. Das rechte Ohr war so schnell fertig, ich hab das gar nicht gerafft. Und die Betäubung des anderes Ohres war dann auch noch halb so schlimm. Lecker war nur, wie ich gehört bzw. gespürt habe, wie er mit einer Schere meinen Knorpel wild durch die Gegend gewirbelt hat, sehr gut. Nicht. Aber das war wirklich nichts Erwähnenswertes :)
Dann bekam ich einen schönen Helm um den ganzen Kopf und ab ging es zurück in mein Zimmerchen! Achja. übrigens musste ich natürlich mein Piercing rausnehmen und hatte richtig Panik geschoben, dass es nach der Zeit zuwächst. Hat zwar ewig gebraucht, bis es wieder drin war, aber alles wieder in Butter :) 
Ich lag dann wirklich nicht lange, halbe Stunde? Ach, nicht mal. Bin ich froh, dass ich keine Vollnarkose hatte! Und die Nachrichten wurden immer besser. Kann nämlich schon Mittwoch oder Donnerstag meinen Verband wechseln lassen und das hier in Bremen bei meinem HNO-Arzt. Muss nicht mal mehr nach Bremerhaven fahren. Und in 10 Tagen zieht mein Arzt dann auch die Fäden und angeblich brauch ich dann kein Verband mehr. Wäre doch super, oder nicht? :) Dann brauch ich nur noch Stirnbänder tragen. Leider darf ich, bzw soll ich bis zum Fäden ziehen meine Haare nicht waschen. (Geht mit meinem Helm eh nicht.) Ich will gar nich wissen, wie ich dann nach dem Fäden ziehen aussehe. Ihhhhh :D 
Während der Fahrt nach Bremen, wurde netterweise von einer Kommilitonin mit Auto abgeholt, ließ dann die Betäubung nach. Die Schmerzen steigerten sich bis Unermessliche und erreichten zu Hause ihren Höhepunkt. Zwei Paracetamol reichten nicht, also musste Christopher noch mal los, um Ibuprofen und - natürlich - Kinder bueno zu besorgen. Naja, weg sind die Schmerzen nicht. Vor allem auf dem einen Ohr tut es noch richtig weh. Und Kopfschmerzen bekomm ich dazu auch noch. Aber wer schön sein will.. Trau mich kaum, richtig zu reden oder zu lachen oder zu kauen, weil irgendwie alles die Ohren bewegt, das ist echt mies. Und ich kann nich mal auf dem Rücken liegen, zieht irgendwie an meinem "Helm". Habe schon Angst vor der Nacht. Hoffe, ich roll mich nich irgendwie im Schlaf auf die Seite. Dann sterbe ich, echt. Meine Ohren fühlen sich wie Matsch an :( Mal sehen, wie es erstmal weitergeht. Ich glaube, wenn ich die Woche mein Verband wechseln lasse, möchte ich sie lieber nicht sehen. Die werden sicher grün und blau und dick und geschwollen sein und ich will sie erst sehen, wenn sie sich etwas erholt haben. Sonst wein ich. Echt.

Sooooo, das war mein anstrengender Tag bisher. Man glaubts kaum, aber ich bin gar nicht richtig müde, wegen den blöden Schmerzen, die mich auf Trapp halten :/ Aber für die Neugierigen unter euch gibts auch ein kleines Bild mit Helm. Aber mehr gibts hier lieber nicht auf dem Blog, wer weiß, wer den sieht :D Achja, ich würde ja lachen, aber das tut weh, tut mir leid haha.


Haha, oben guckt dann so ein Zopf raus, stylisch, oder wie oder wat?



TOLL: gerade hat Christopher meinen HNO angerufen und dessen Praxis ist geschlossen. Tolltolltoll. Mein Glück wieder. Muss jetzt zu dessen Vertretung, die mich gar nicht kennt und noch nie gesehen hat. TOLL -.-  Mein HNO und der in Bremerhaven kennen sich ja, aber das ist jetzt richtig großer Mist!


1 Kommentar:

  1. Nun hast du es ja hinter dir! :) Und der Verband sieht doch fesch aus! Fesh Janne! :)
    Also ich würde dann lieber warten, bis dein Arzt wieder da ist! Ehe der andere sagt: Jo, kann ab! und am Ende ist alles Murks. :>

    Übrigens sieht Amélie dabei viel fantastischer aus! :P

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